Der Weiße Schöps ist ein östlicher Zufluss des Schwarzen Schöps im sächsischen Landkreis Görlitz. Am nördlichen Rand des Tagebaus wurde er vor 20 Jahren vollständig kanalisiert. Das war das Ergebnis einer ersten Flussverlegung. Mit der Wiederaufnahme der Förderung im Tagebau Reichwalde ist nun eine Fortsetzung der Flussverlegung geplant, da der Tagebau ab 2015 in das Nordfeld des Tagebaus einschwenken wird. Aus diesem Grund wird eine erneute Verlegung des Weißen Schöps bis Ende 2014 notwendig.

Donnerstag, 25. Juli 2013

Die Informationspunkte entlang des Weißen Schöps

Die Information ist bei der Flussverlegung ein wichtiges Anliegen. So werden im Zuge der Baumaßnahme interessante Informationspunkte und Rastplätze entlang des Weißen Schöps geschaffen, die später in die verschiedenen Wegekonzepte integriert werden. Heute möchten wir Sie auf eine kleine Reise entlang des Weißen Schöps mitnehmen und drei bereits zum Teil fertig gestellte Informationspunkte vorstellen. Vielen Dank an Frau Corina Fiskal von Vattenfall Europe Mining AG für die Unterstützung bei den Artikeln.

Wir beginnen im Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet im Nordosten unserer Region.  Idyllisch gelegen für Radfahrer und Wanderer befindet sich die Schutzhütte direkt zwischen den Hammerstädter Teichen. Hier werden derzeitig mit alten Aufnahmen historische Einblicke in die Geschichte der Teiche gegeben. Erstmalig urkundlich erwähnt wurden diese Teiche bereits vor 400 Jahren. Mehr Informationen zu den Hammerstädter Teichen können Sie gerne in unserem Archiv Anfang Februar 2013 nachlesen. 
 
Heute erfolgt die Bewirtschaftung durch die Fischzucht Rietschen GmbH. Weitere Tafeln sind im Entstehen und werden dann die Verknüpfung zwischen den Alt- und Neuteichen herstellen. Die ab September zugängliche „Karpfentour“ entlang der dann fertig gestellten Teichgruppe wird sicherlich ein Anziehungspunkt.

Schutzhütte an den Hammerstädter Teichen Foto: Kathrin Kambor
 
Schwanenpärchen mit seinem Nachwuchs Foto: Kathrin Kambor

Unsere Reise führt uns nun in den kleinen Ort Altliebel, durch den der Weiße Schöps einmal fließen wird.
 
Beim Abriss des Gehöftes der Familie Kürschner wurde eine Lehmwand erhalten, die nun als Insektenhotel dient. Neben Informationen über das Gehöft der Familie und dem Insektenhotel erhalten die Besucher auch Lehrreiches über den Artenreichtum in einem ökologischen Garten. Da dieser Informationspunkt an der Strecke des Wolfsweges liegt, erfahren Besucher auch Interessantes über Spuren im Revier. Kinder können sich auf dem neugebauten Spielplatz austoben.

Schutzhütte am Insektenhotel Foto: Kathrin Kambor
Brunnen nach historischem Vorbild, im Hintergrund die erhaltene Lehmwand als Insektenhotel, Foto: Kathrin Kambor

Im Juni 2013 neu erbauter Spielplatz, Foto: Kathrin Kambor





Weiter geht es nun in den sogenannten 3. Bauabschnitt zwischen Altliebel und Reichwalde. Direkt an der Furt, über die wir im Juni berichteten, entstand hier der dritte Informationspunkt mit Schutzhütte. Eine Informationstafel über die Funktionsweise und den Bau der Furt ist im Juli aufgestellt worden. Eine Zweite wird später über die Lebewesen im Wasser berichten.

 Schutzhütte an der Furt bei Reichwalde, Foto: Kathrin Kambor

Blick in die Schutzhütte an der Furt, Foto: Kathrin Kambor







Vielleicht haben Sie ja nun Lust auf eine Radtour oder Wanderung bekommen und begeben sich auf eine Informationstour entlang des Weißen Schöps. Vieles hat noch Baustellencharakter, aber in einigen Bereichen beginnt die Natur Regie zu führen.

Im Jahr 2013 werden drei weitere Informationspunkte mit unterschiedlichen Themen entstehen. Einer im Bereich der neuen Mündungsstelle Weißer Schöps in den Schwarzen Schöps, eine Infotafel in der Ortslage Kringelsdorf und ein neuer Rastplatz mit Schutzhütte am Schlauchwehr in Kringelsdorf.

Auch in der nächsten Woche erwartet Sie wieder ein interessanter Artikel. Bleiben Sie weiterhin neugierig.

Ihre Kathrin Kambor vom ArTour -Team in Rietschen

Freitag, 5. Juli 2013

Die Neugestaltung des Neuliebeler Dorfteiches

In dieser Woche möchten wir Sie über die Neugestaltung des Neuliebeler Dorfteiches informieren. Wir bedanken uns bei Herrn Noack und Frau Vetter von der Firma Garten Eden für die gute Zusammenarbeit bei der Erstellung des Artikels.

Der Neuliebeler Dorfteich befindet sich direkt an der S131, welche den Ort durchquert. Durch den Wolfsradweg, der durch Neuliebel führt, gilt der Teich auch als Begegnungsstätte im Dorf. Darüber hinaus wird der Teich als Löschwasserentnahmestelle genutzt.

Die Bewohner von Neuliebel und die zuständige Freiwillige Feuerwehr stellten im November 2007 eine Anfrage an die Vattenfall Europe Mining AG wie der Zustand des Dorfteiches – insbesondere die Wasserversorgung – verbessert werden kann.
Die Untersuchungen durch das Ingenieurbüro Tief- und Landschaftsbau GmbH Weißkeißel (ITL) ergaben u.a., dass aufgrund der Höhenverhältnisse bei der Trassenführung des Weißen Schöps keine Speisemöglichkeit des Dorfteiches gegeben ist.

Ziel der Sanierung war die Ertüchtigung des Dorfteiches, eine Löschwasserbereitstellung vor der Schöpsumverlegung sicher zu stellen und mit all diesen Maßnahmen das Ortsbild von Neuliebel zu verbessern. Aber auch der ungehinderte Abfluss bei Starkniederschlägen wurde in das Maßnahmepaket aufgenommen. Die Teichsanierung wurde von der Firma Garten Eden aus Schleife ausgeführt.
 
Neugestaltung Teich Neuliebel im November 2012, Foto: Kathrin Kambor

Als naturnahe und ökonomische Variante wurde die Abdichtung mit geosynthetischen Tondichtungsbahnen (nachfolgend GTD) ausgewählt.
 
In Zusammenarbeit mit der Fischzucht GmbH Tusche erfolgten das Ablassen und Abfischen des Dorfteiches. Der Teich musste mindestens eine Woche ohne Wasser verbleiben, so hatten Amphibien und Insektenlarven vor Beginn der Baumaßnahme die Möglichkeit zur Abwanderung.

Der Schilfbestand wurde gemäht und entnommen. Pflanzen die für eine Wiederverwendung vorgesehen waren, wurden während der Bauzeit zwischengelagert. Dies sind nur einige von der Vielzahl der Maßnahmen der Abdichtung des Teiches.

Bauphase am Teich Neuliebel, Foto: Firma Garten Eden

Nach den Trockenlegungsarbeiten der Baufläche wurden vor dem maschinellen Einsatz alle Bäume der Uferlinie mit einem Baumschutz ausgestattet. Der abgelagerte Teichschlamm wurde abgetragen. Vor dem Aufbringen der GTD wurde der Baugrund mit einer Sauberkeitsschicht, bestehend aus weitgestuften Sand 0/8 verdichtet. Mit der Gewebeseite auf die wasserabgewandte Seite wurden die Tondichtungsbahnen faltenfrei mittels Traverse auf das vorbereitete Planum verlegt.

Nach der vollständigen Abdichtung des Gewässers wurde vor dem Wiederbespannen des Dorfteiches eine Bodenlastaufschüttung von ca. 30 cm Dicke aus Kies-Sand-Gemisch 2/16 aufgebracht. Der natürliche Wasserspiegel wird sich durch den Zulauf aus dem südlichen Grabensystem, der Straßenentwässerung und den Grundstücksentwässerungen einstellen.[1]

Dorfteich in Neuliebel mit neuer Schutzhütte, erbaut von der Firma Miethe-Bau GmbH und neuer Entenvilla, gesponsert von der Tusche Fischzucht Rietschen GmbH, Foto: Kathrin Kambor

Der "neue" Teich bekam pünktlich zum geplanten Feuerwehrfest im Juni 2013 eine neue und größere Schutzhütte, erbaut von der Firma Miethe-Bau GmbH.

Bei diesem Fest feierten die Neuliebeler Bewohner und die Freiwillige Feuerwehr auch die Eröffnung des neugestalteten Dorfteiches. Viele Gratulanten waren zu Gast, selbst Neptun und sein Gefolge sprachen Glückwünsche aus. Großen Spaß hatten die Kinder beim Schlauchboot fahren.

Lustige Paddeltour am Tag der Eröffnung, Foto: Corina Fiskal

Auch unser nächster Artikel wird für Sie wieder interessant sein. Bleiben Sie weiterhin neugierig.

Ihre Kathrin Kambor vom ArTour-Team in Rietschen


[1]Info aus der  Baubeschreibung-Ausführungsplan ITL-Ingenieurbüro für Tief- und Landschaftsbau Weißkeißel