Der Weiße Schöps ist ein östlicher Zufluss des Schwarzen Schöps im sächsischen Landkreis Görlitz. Am nördlichen Rand des Tagebaus wurde er vor 20 Jahren vollständig kanalisiert. Das war das Ergebnis einer ersten Flussverlegung. Mit der Wiederaufnahme der Förderung im Tagebau Reichwalde ist nun eine Fortsetzung der Flussverlegung geplant, da der Tagebau ab 2015 in das Nordfeld des Tagebaus einschwenken wird. Aus diesem Grund wird eine erneute Verlegung des Weißen Schöps bis Ende 2014 notwendig.

Donnerstag, 28. Februar 2013

Fotowettbewerb 2013 "Baustellenimpressionen"

Diese Woche möchten wir einen Aufruf an die Bürger und Bürgerinnen der Gemeinde Rietschen starten. Vattenfall schreibt einen Fotowettbewerb unter dem Motto „Baustellenimpressionen“ aus, bei dem es tolle Preise zu gewinnen gibt. 

3. Bauabschnitt nach Fertigstellung, Foto: Steffi Tusche

Im Jahr 2013 stehen in Rietschen und Umgebung viele Veränderungen an. Die Umverlegung des Weißen Schöps und die dazugehörigen Baustellen gehören seit 2012 mit zum Rietschener Alltag. Im Zuge eines Fotowettbewerbs sind wir dieses Jahr auf der Suche nach Ihren Impressionen rund um die Schöpsbaustelle. Interessant sind dabei Aufnahmen, die den Urzustand dokumentieren, den Bau begleiten und die ersten fertig gestellten Abschnitte für die Zukunft festhalten. Der Wettbewerb ist ein Projekt für Jung und Alt, Naturliebhaber und Techniker, Spaziergänger, Pilzsammler u. v. a.  

Schauen Sie Ihre Bildarchive durch oder machen Sie sich auf den Weg, Ihre Eindrücke zu dokumentieren. Wir freuen uns über Ihre zahlreichen Einsendungen.

Bauarbeiten auf der Neubaustrecke bei Altliebel, Foto: Steffi Tusche

Der Einsendeschluss für Ihre Bilder ist der 1. Juni 2013. Jeder kann bis zu 3 betitelte Bilder einreichen. Die eingegangen Bilder werden von einer fachübergreifenden Jury gesichtet. Die drei schönsten und aussagekräftigsten Bilder werden mit tollen Preisen prämiert.

1. Preis:          Canon EOS 600d
2. Preis:          Gutschein Sport Vetter im Wert von 100 Euro
3. Preis:          Gutschein für den Fischladen der Fischzucht Rietschen im Wert von 30,00 Euro

Am Ende des Sommers 2013 eröffnet in der Theaterscheune auf dem Erlichthof eine neue Ausstellung, bei der die preisgekrönten Bilder und eine Auswahl der eingereichten Fotos präsentiert werden sollen. Zur Eröffnung des neuen verlegten Weißen Schöps ist eine bebilderte Buchauflage u. a. mit Ihren Aufnahmen geplant. In diesem Zusammenhang sind wir auch auf der Suche nach historischen Bildern, welche die Umgebung um den Weißen und Schwarzen Schöps darstellen.

Winterstimmung am Schwarzen Schöps, Foto: Corina Fiskal

Die Fotos können entweder per E-Mail oder auf CD an die angegebene Adresse geschickt werden. Bitte verwenden Sie als Betreff: Fotowettbewerb.

Die Schirmherrschaft für den Fotowettbewerb übernimmt Vattenfall in Kooperation mit der ArTour GmbH in Rietschen.

Alle Teilnehmer/innen erklären sich mit dem Einreichen der Fotos bereit, dass die Bilder von den Schirmherren des Wettbewerbs unentgeltlich und zeitlich unbefristet veröffentlicht werden dürfen. 

Schicken Sie Ihre Fotos einfach an:
ArTour GmbH
Kathrin Kambor
Betreff: Fotowettbewerb
Muskauer Straße 7
02956 Rietschen

Oder per E-Mail:

Wir wünschen Ihnen viel Glück und sagen Foto frei!
Ihr ArTour-Team in Rietschen

Mittwoch, 20. Februar 2013

Das neue Wehr in Kringelsdorf

Diese Woche bleiben wir noch in Kringelsdorfer Gefilden und werfen einen Blick auf das neu entstehende Wehr hinter dem Kringelsdorfer Standesamt. Ein großer Dank gilt Herrn Tobias Schroller von der Firma iKD (Ingenieur-Consult GmbH) in Dresden für die Bereitstellung des Artikel zum Kringelsdorfer Wehr. 

Im Zuge des Vorhabens Ausbau und Umverlegung Weißer Schöps werden derzeit in und um Kringelsdorf umfangreiche Arbeiten am Schwarzen Schöps ausgeführt. So erhält der Schwarze Schöps zwischen Kringelsdorf und Reichwalde ein neues Gewässerbett und zwischen Kringelsdorf und der neuen Brücke der S 131 werden beidseitig die Deiche ertüchtig und mit einem Deichverteidigungsweg ausgestattet. Diese Arbeiten werden voraussichtlich im Oktober 2013 fertig gestellt. 

Altes Wehr in Kringelsdorf, Foto: Ute John

In Kringelsdorf selbst wurde das alte nicht hochwassersichere Wehr am Standesamt abgerissen und wird durch ein Schlauchwehr mit Fischaufstiegsanlage ersetzt. Die Arbeiten hierzu haben im Juni 2012 begonnen und werden voraussichtlich bis August 2013 fertig gestellt. Bis Ende 2012 wurden der Wehrkörper und die Sohle der Fischaufstiegsanlage betoniert und die Fundamente der Flügelmauer der Wehranlage und einige Wandelemente der Fischaufstiegsanlage errichtet. Für die Monate Januar und Februar ist eine witterungsbedingte Unterbrechung eingeplant, so dass spätestens ab März 2013 die Arbeiten am Wehrkörper fortgesetzt werden. Nach Fertigstellung der Wehranlage und der Fischaufstiegsanlage ist die Ertüchtigung des Mühlgrabenwehres und der Ersatzneubau der Mühlgrabenbrücke vorgesehen. Die wesentlichen Arbeiten an der Wehranlage in Kringelsdorf sollen bis Anfang August beendet werden. Die begleitenden Pflanzarbeiten und die Wiederherstellung der Flächen werden bis März 2014 abgeschlossen. 

Zukünftiger Wehrkörper mit Tosbecken, Foto: Tobias Schroller

Dadurch wird ein weiterer wichtiger Baustein zur ökologischen Durchgängigkeit  im Schwarzen Schöps und Weißen Schöps erbracht. So haben – nach Beendigung der Maßnahmen - Flora und Fauna die Möglichkeit ungehindert den Fluss in seiner Gesamtlänge zu passieren.

Neben bereits vorhandenen Informationspunkten rund um den Weißen Schöps soll auch nach der Fertigstellung des Wehrs in Kringelsdorf eine Schutzhütte in unmittelbarer Umgebung, mit Informationstafeln errichtet werden.

Also wird auch im Jahr 2013 wieder viel passieren in unserer Region. In der nächsten Woche möchten wir einen interessanten Fotowettbewerb ankündigen. Dort geht es um Ihre Baustellenimpressionen rund um die Schöpsbaustelle, also bleiben Sie weiterhin neugierig.

Ihr ArTour-Team in Rietschen

Donnerstag, 14. Februar 2013

Die Ertüchtigung des Schwarzen Schöps

Diese Woche gehen wir dem zukünftigen Flusslauf des Weißen Schöps voraus und beschäftigen uns mit dem Teil des Schwarzen Schöps, in den der Weiße Schöps im Jahr 2015 fließen soll. 

Im Zuge der Umverlegung des Weißen Schöps und der Verschiebung der neuen Mündungsstelle erhöht sich die Hochwassergefahr für den Schwarzen Schöps im Abschnitt zwischen Reichwalde und Kringelsdorf. Um auch zukünftig einen ausreichenden Hochwasserschutz gewährleisten zu können, muss der Schwarze Schöps in diesem Bereich ertüchtigt werden. Dieser Abschnitt wurde ebenfalls in den 80-Jahren neu verlegt und weist den typischen künstlichen Charakter auf.

Ab dem Bereich der neuen Mündung des Weißen Schöps bis zur Straßenbrücke S 131 (ca. 2,6 km) erfolgt die naturnahe Umgestaltung durch Einbindung des alten funktionslosen Trassenkorridors eines Grubenwasserableiters. Durch die Entfernung des Trenndammes kann der Abflussquerschnitt ausreichend erweitert werden und ein naturnaher Umbau erfolgen. So werden zum Beispiel „Altarme“ belassen und durch entsprechende Gehölzpflanzungen weitere Strukturelemente eingebracht.

Planungsausschnitt des Schwarzen Schöps mit Pflanzplan

Erste Abschnitte in dem Bereich konnten im Jahr 2012 baulich fertig gestellt werden. Die Bauausführung in diesem Bereich (Los 5) erfolgt durch die Firma Baucom. Momentan herrscht noch Winterpause, bei entsprechender Witterung beginnen die Pflanzarbeiten und der weitere Umbau.

Im Sommer 2012 kam es hochwasserbedingt zur Bauunterbrechung, aber auch solche Ereignisse „gehören“ zu den Gewässerbaumaßnahmen.   

Ist man zwischen Kringelsdorf und Reichwalde unterwegs, kann man sich gut ein Bild von den schon realisierten Arbeiten machen.

Anbei ein Eindruck aus der Vogelperspektive vom Stand Oktober 2012.

"Winterpause" am Schwarzen Schöps

Auf einer Länge von 1 km erfolgen die Ertüchtigung der beidseitig vorhandenen Hochwasserschutzdeiche bis in die Ortslage Kringelsdorf sowie der Ersatz der Foliendichtung durch eine Abdichtung aus Ton. In der Ortslage wurde das alte nicht hochwassersichere Wehr abgerissen. Derzeit erfolgt ein Ersatzneubau als Schlauchwehr mit einem Schlitzpass als Fischaufstiegsanlage.

Auch in der nächsten Woche bleiben wir noch im Bereich des Schwarzen Schöps. Dann widmen wir uns dem schon erwähnten Wehr in Kringelsdorf und bieten Ihnen einen kleinen Einblick in Ausgangszustand, Bauzustand und zukünftige Wehranlage. Also bleiben Sie wie immer neugierig und bis nächste Woche.

Ihr ArTour-Team in Rietschen

Donnerstag, 7. Februar 2013

Ein Blick in die Archäologie

Die Spätmittelalterliche Turmburg von Altliebel

Diese Woche begeben wir uns in ein ganz neues Forschungsfeld und beschäftigen uns mit einem archäologischen Fundplatz, der zwischen dem Tagebau Reichwalde und der neuen Flussstrecke des Weißen Schöps entdeckt wurde.

Der Tagebau Reichwalde und die Umverlegung des Weißen Schöps bieten für die Archäologie ein einmaliges Forschungsfenster und eröffnen interessante Einblicke in die Geschichte unserer Region. Verschiedene Ausgrabungen in dem zukünftigen Abbaugebiet des Tagebaus deuten auf Siedlungsstrukturen seit dem Spätneolithikum (ein von 2600–2100 v. Chr. dauernder Abschnitt der Jungsteinzeit Mitteleuropas) und die Nutzung natürlicher regionaler Ressourcen wie Holz und Raseneisenstein hin.


Pfahlsetzungen, Foto S. Balogh

Einen ganz besonderen Fund stellen dabei zufällig entdeckte Pfahlsetzungen bei Altliebel dar. Ein Blick in die Forschungsgeschichte zeigt, dass bereits 1826/27 erste Ausgrabungen durch den Besitzer des ehemaligen Gutshauses in Altliebel stattfanden. Auch ein gewisser Lehrer Brühl aus Mocholz berichtete 1840 über die Grabungsergebnisse. Die Entdeckungen wurden jedoch nicht weiter verfolgt, bis 2008 einige Pfahlsetzungen bei Baggerarbeiten zufällig wiederentdeckt wurden. Im Auftrag des Landesamtes für Archäologie in Dresden wurde von einem Team von Mitarbeitern unter der Leitung des Grabungstechnikers Josephus Janssen die flächige archäologische Untersuchung durchgeführt.


Standort der Turmburg im Luftbild, Foto: M. Agthe 1990 (Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum)

Die Vermutungen der Archäologen bestätigten sich relativ schnell und so konnten sie anhand der ausgegrabenen Pfahlsetzungen, auf eine Turmburg schließen. Die sogenannten Turmhügelburgen waren von Irland bis Polen weit verbreitet und wurden in der Zeit zwischen dem 10. und 15. Jahrhundert errichtet, wobei der Schwerpunkt der Entstehung auf das 11. und 12. Jahrhundert datiert werden kann. Bei Turmhügelburgen handelt es sich in der Regel um kleine Burgen des niederen Adels, die ihren Ursprung in Frankreich haben und in der Forschung unter dem Begriff „Motte“ bekannt sind. Typische Merkmale sind die Holzbauweise der Burg auf einem künstlich angelegten Erdhügel, mit dem meist turmförmigen Gebäude auf der Hügelspitze. Zur Absicherung der Turmburg waren diese zumeist von Wasser oder Morast umgeben und nur über einen gut einzusehenden Weg erreichbar. 


Vorstellungen einer Turmburg nach A. Dürer 1497

Die Archäologen entdeckten in Altliebel die Reste eines quadratischen Turmes, der von einer Palisade eingefasst war. Die Altliebeler Turmburg war vermutlich von einem moorigen Gebiet umgeben, so dass der Zugang zur Burg, über eine Brücke bzw. über einen Steg erfolgen musste. Von der Standhaftigkeit der Turmburg zeugen Pfahlgründungen die über  4 Meter unter der Geländeoberkante reichten. Nach Auswertung einer Dendroanalyse, einer Datierungsmethode über das Baumalter des Holzes, kann die Entstehung der Turmhügelburg gegenwärtig um das Jahr 1400 n. Chr. datiert werden.

In engem Zusammenhang mit der Turmhügelburg vermuten die Archäologen auch die Herrschaftsgeschichte der Familie Metzradt, eine Familie die im 13. Jahrhundert aus Holland nach Bautzen eingewandert ist. Sie gehörten vermutlich dem Stand des Ministerialadels an. Vom 13. bis in ins 14. Jahrhundert vermehrte die Familie Metzradt ihre Ländereien um Besitzungen in Milkel, Klitten und Reichwalde, wobei sie im 14. Jahrhundert den Höhepunkt ihrer Familiendynastie erreichte. Auch in Liebel (Altliebel) sind Familienmitglieder der Metzradts von 1396 bis 1664 wohnhaft dokumentiert. Die Vermutung legt nahe, dass Familienmitglieder der Metzradts die Turmhügelburg errichtet sowie bewohnt haben. Im Jahr 1655 wurde der Ort Liebel (Altliebel) jedoch an die Standesherrschaft Muskau verkauft, worauf auch die Familienmitglieder der Metzradts den Ort vollständig verließen[1]


Familienbild der Metzradt aus dem 17. Jh. (Bauer 2008, Abb. 3, S. 8): Umzeichnung der Grabplatte von Uhyst, Vorlage: Kulturhistorisches Museum Görlitz (J.G. Schulz, Altertümer und Denkmäler II. Teil-1, Bl. 195)

Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig die Arbeit der Archäologen für die Dokumentation und die Konservierung der Geschichte unserer Region ist. Dank der Finanzierung durch Vattenfall, kann das Landesamt für Archäologie in Dresden Wissenschaftler und Mitarbeiter beauftragen, vor der großen Umgrabung noch ein paar kleine Ausgrabungen mit Blick in die Geschichte vorzunehmen.

An dieser Stelle möchten wir uns auch ganz herzlich bei den Archäologen Peter Schöneburg und Jos Janssen sowie dem Landesamt für Archäologie für die Zusammenarbeit und die interessanten Informationen bedanken.

In der nächsten Woche werfen wir einen Blick auf den Anschluss des Weißen Schöps und beschäftigen uns etwas ausführlicher mit der Ertüchtigung des Schwarzen Schöps. Bis dahin wünschen wir Ihnen eine schöne Woche und bleiben Sie neugierig.

Steffi Tusche und Kathrin Kambor von ihrem ArTour-Team in Rietschen


[1] Die historischen Fakten wurden von M. Bauer zusammengetragen (M. Bauer: Wasser , Holz und Eisenstein. Herrschaft, Gewerbe und Landwirtschaft im Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet. Spitzkunnersdorf  2008.)

Freitag, 1. Februar 2013

Die Hammerstädter Teiche

Diese Woche widmen wir uns einer Oberlausitzer Teichlandschaft die im Jahr 2012 ihr 400 jähriges Bestehen gefeiert hat. Die Hammerstädter Teiche sind eine wichtige Gewässergruppe, die der Weiße Schöps sowohl vor der Umverlegung als auch nach der Umverlegung tangiert.

Bereits im Jahr 1612 fanden die Hammerstädter Teiche ihre erstmalige Erwähnung, doch die Vermutung liegt nah, dass die Teichlandschaft sogar noch älter sei. Denn schon im Jahr 1449 rief die Stadt Görlitz alle Herrschaften der Gemeinden am Weißen Schöps zusammen, um über Wasserbauten am Schöps zu beraten. 

Das historische Teichgebiet um 1823

Durch eine Lehmschicht, die unter dem Sandboden des Teichgebietes liegt, wird das Versickern des Teichwassers verhindert. Gespeist werden die Teiche durch die Raklitza und den Jungferngraben. Die Anlage der Teiche gilt noch aus heutiger Sicht als Meisterleistung des Teichbaus, denn die rund 19 Einzelteiche wurden durch 12 km lange Gräben und Vorfluter so miteinander verbunden, dass jeder Teich separat angestaut und abgelassen werden kann. 

Das heutige Teichgebiet
 
Eine Teichlandschaft befindet sich in ständigem Wandel, so kommt es vor, dass neue Teiche angelegt und andere wiederum aufgegeben werden. Auch im Zuge des Reichwalder Tagebaus werden die Hammerstädter Teiche Veränderungen ausgesetzt. Große Teile der Teichlandschaft, wie z.B. der Gelb-, Koppen- und Altteich werden durch den Bergbau in Anspruch genommen. Der Bau einer speziellen Dichtwand verhindert jedoch die gesamte Inanspruchnahme des Teichgebietes. Die Dichtwand ermöglicht die Erhaltung des halben Teichgebietes und schafft somit die Grundlage, um neue Teiche anzulegen. Vier neue Teiche, Schenk-, Heide-, Mittel- und Blumeteich, sollen auf 31 Hektar, ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen, entstehen.

Eine Dichtwand ermöglicht die teilweise Erhaltung des Teichgebietes und hier sehen Sie auch die neugeplanten Teiche

Die Inanspruchnahme von fast 60 % der Hammerstädte Teiche durch den Tagebau Reichwalde bedeutet auch einen Einschnitt in die naturelle Beschaffenheit der Region. Daher sind der Erhalt der restlichen 40 % und das Anlegen neuer Teiche wichtige Elemente, um die einzigartige Flora und Fauna, die sich über Jahrhunderte in unsere Region entwickelt und angesiedelt hat, zu schützen. Viele bedrohte Arten wie Fischotter, Seeadler und Rohrdommel haben in den Hammerstädter Teichen ihr zuhause gefunden.

Seit 1992 ist der Fischwirt Helmut Tusche der Pächter der Teiche, in denen vorrangig die traditionelle Karpfenzucht betrieben wird. Die Fischzucht Rietschen GmbH setzt nun aber neben der traditionellen Methode des Einzugs mittels Fischernetz, auch auf moderne Verfahren. Die sich im Bau befindende Kreislauf-Fischzuchtanlage soll eine effektivere Bewirtschaftung ermöglichen. Das Konzept beruht auf einer Kombination aus traditioneller Teichwirtschaft und moderner Aquakultur mit Warmwasserhaltung. Durch eine solche Anlage kann die Karpfenproduktion ganzjährig fortgeführt werden, aber auch andere Fischarten der Region sollen hier vermehrt produziert werden. Die Wärme für dieses Projekt soll im Übrigen in der neu entstehenden Stallanlage der Viereichner Rindfleisch GmbH in Neuliebel mittels Biogas produziert werden. 

In der nächsten Woche geben wir Ihnen einen kleinen Einblick in die Thematik der Archäologie. Im Zusammenhang mit der Flussverlegung und dem Tagebau Reichwalde wurde auch ein Blick unter die Erde geworfen, um die geschichtlichen Besonderheiten unserer Region aufzudecken und zu konservieren. Bleiben sie neugierig und bis nächste Woche.

Ihr ArTour-Team in Rietschen