Der Weiße Schöps ist ein östlicher Zufluss des Schwarzen Schöps im sächsischen Landkreis Görlitz. Am nördlichen Rand des Tagebaus wurde er vor 20 Jahren vollständig kanalisiert. Das war das Ergebnis einer ersten Flussverlegung. Mit der Wiederaufnahme der Förderung im Tagebau Reichwalde ist nun eine Fortsetzung der Flussverlegung geplant, da der Tagebau ab 2015 in das Nordfeld des Tagebaus einschwenken wird. Aus diesem Grund wird eine erneute Verlegung des Weißen Schöps bis Ende 2014 notwendig.

Freitag, 22. November 2013

Die Fertigstellung der Wehranlage in Kringelsdorf

Innerhalb der Gesamtbaumaßnahme "Umverlegung Weißer Schöps"  wurde in dieser Woche ein weiteres Baulos fertig gestellt. Hierbei handelt es sich um den Ersatzneubau des alten Wehres in der Ortslage Kringelsdorf. Einen ausführlichen Artikel über die Wehranlage finden Sie in unserem Archiv vom  Februar diesen Jahres.

Das alte Wehr in Kringelsdorf

Das ursprünglich vorhandene Wehr wurde 1957 als Ersatz für das „Rote Wehr“ gebaut. Dieses befand sich ca. 200 m oberhalb der jetzigen Wehranlage am Einlauf zum Mühlgraben und wurde durch Kriegseinwirkungen zerstört.
 
Altes Wehr in Kringelsdorf







Die Landestalsperrenverwaltung ist zuständig für die Unterhaltung und den Betrieb der Wehranlage Kringelsdorf. Auf der Grundlage der Hochwasserschutzkonzeption für den Schwarzen Schöps wurde bereits 2005 die mangelhafte Funktionstüchtigkeit und Konstruktion sowie die Gefahr durch Verklausung oder Eisversatz aufgrund der 10 Einzelfelder festgestellt. Ein Umbau der Wehranlage war deshalb notwendig.

Das Wehr Kringelsdorf liegt im Baubereich der durch VEM geplanten Maßnahme „Ausbau und Umverlegung Weißer Schöps“. Der Ersatzneubau der Wehranlage erfolgte in enger Zusammenarbeit zwischen Vattenfall und der Landestalsperrenverwaltung. Die Landestalsperrenverwaltung trägt die Baukosten zum Ersatzneubau der Wehranlage.

Der Ersatzneubau der Wehranlage Kringelsdorf

Die Stauhaltung ist für das FFH-Gebiet „Schwarzer Schöps unterhalb Reichwalde“ und insbesondere für das sich oberhalb der Wehranlage befindliche Biotop von Bedeutung. Das Wehr dient der Speisung des Mühlgrabens sowie für weitere Gewässerbenutzungen.


Bauausführung Wehr Kringelsdorf durch die Firma Baucom Bautzen








Parallel zum neuen Wehr wurde eine Fischaufstiegsanlage errichtet. Diese ermöglicht die ökologische Durchgängigkeit, d.h. die barrierefreie Wanderung von Fischen und wirbellosen Kleintieren.
 

Fischaufstiegstreppe Wehr Kringelsdorf Foto: Kathrin Kambor








Der Ersatzneubau der Wehranlage ist Teil des Los 12 – Ingenieurbauwerke Kringelsdorf. Die Bauarbeiten begannen im Juni 2012 mit dem Rückbau der alten Wehranlage. Während der Bauzeit wurde der Schwarze Schöps um das Baufeld herum geleitet. Die Inbetriebnahme der neuen Wehranlage erfolgte im November 2013.


Erklärungen zum Wehr durch Herrn Steinmüller von der LTV Foto: Kathrin Kambor



Neue Wehranlage in Kringelsdorf  Foto: Kathrin Kambor


Neue Schutzhütte an der Wehranlage Kringelsdorf Foto: Kathrin: Kambor







In unserem nächsten Artikel möchten wir Sie über den Schenkteich, der im Ortsteil Hammerstadt entsteht informieren. Bleiben Sie weiterhin neugierig.
 
Ihre Kathrin Kambor von der ArTour GmbH in Rietschen

Montag, 11. November 2013

Die Raklitza und der Jungferngraben

Heute informieren wir Sie über die Raklitza und den Jungferngraben, die Ersatzneubauten der Brücken und den Heideweg.
Vielen Dank an Janette Meinck von Vattenfall für die Überarbeitung des Artikels.

Der Abschnitt IV Raklitza, Weißer Schöps 1. und 2. BA

Derzeit verläuft der Weiße Schöps zwischen der Gemeinde Rietschen und der Mündung in den Schwarzen Schöps auf einer Länge von ca. 13 km in einem künstlichen Gewässerbett.

Das Baulos 4 beinhaltet Leistungen zum Rückbau des Gewässerbettes und Deichen sowie Leistungen zur Wiederanbindung der Raklitza einschließlich aller notwendigen Bauwerke.
Nach der Anbindung des Weißen Schöps an den Altlauf erfolgt eine komplette Renaturierung durch die Anlage von Stillgewässern und Aufforstungsflächen.
 
Künstliches Gewässerbett Weißer Schöps Foto: Kathrin Kambor
Die Gesamtmaßnahme beginnt ab November 2013 mit den Arbeiten zur Ertüchtigung des Teichableiters der Rietschener Teiche und wird bis 2015 andauern.

Die Raklitza und der Jungferngraben

In diesem Bauabschnitt befindet sich das Spundwandwehr Raklitza und der Schöpsdüker für den Jungferngraben.
Die Stauanlage wurde errichtet, um eine Speisung der Hammerstädter Teichgruppe zu gewährleisten. Weiterhin dient sie der Überwindung des Sohlesprunges Raklitza in den Weißen Schöps.
Spundwandwehr Raklitza Foto: Kathrin Kambor
Mündung Racklitza in den Weißen Schöps Foto: Kathrin Kambor
Das Spundwandwehr an der Raklitza unmittelbar vor der Einmündung in den Weißen Schöps wird zurückgebaut und durch eine Sohlengleite ersetzt. Damit wird die ökologische Durchgängigkeit des Gewässers wiederhergestellt. Das derzeitige Stauziel ist zu erhalten, um die Bespannung der Hammerstädter Teiche über den Jungferngraben sicherzustellen.
Nach Außerbetriebnahme und Trockenlegung des derzeitigen Gewässerbettes des Weißen Schöps kann der Anschluss der neu gebauten Sohlengleite an den Unterlauf der Raklitza erfolgen. Auf ca. 160 m Länge wird hier ein neues Gewässerbett mit variierender Struktur gebaut.

Der ca. 300 m westlich des Wehres Raklitza gelegene Schöpsdüker des Jungferngrabens ist mit der Stilllegung des 2. BA nicht mehr erforderlich und wird einschließlich Auslaufbauwerk zurückgebaut und durch ein offenes Gerinne ersetzt.
Das bestehende Einlaufbauwerk mit seinen Regelungs- und Verschlussfunktionen für die Beaufschlagung bzw. Absperrung des Jungferngrabens bleibt erhalten.
Im Anschluss an das Einlaufbauwerk wird ein ca. 4 m langer Rohrstrang des Dükers als Durchlass belassen, um in diesem Bereich die Zugänglichkeit zur östlichen Seite des Einlaufbauwerkes sicherzustellen.
 
Racklitza Foto: Ute John
Der Teichableiter der Rietschener Teiche, der derzeit über einen Durchlass unmittelbar in den Weißen Schöps einmündet, wird seiner ursprünglichen Trasse folgend nach wieder an die Raklitza angeschlossen. Das noch vorhandene Profil wird auf einer Länge von ca. 500m ertüchtigt.

Die ebenfalls in den Weißen Schöps einmündende Entwässerungsleitung der Hammerlache wird über eine neue Rohrleitung direkt auf den Ostergraben eingebunden.

Es entstehen 3 neue Brücken

Als Ersatzneubau für die baufällige Brücke Raklitzaweg wird eine Aluminiumfachwerktrogbrücke mit einer Breite von 2,50 m als Fuß- und Radwegeverbindung errichtet.

Weiterhin entstehen zwei neue Wirtschaftswegebrücken. Eine davon am Teichweg wo sich derzeitig nur ein Durchlass befindet, der für die Wassermengen der neu angeschlossen Raklitza nicht ausreichend dimensioniert ist. Eine weitere 3,5 m breite Wirtschaftswegebrücke entsteht am Heideweg.


Der Heideweg

Die als Baustraße verwendete Plattenstraße des Heideweges wird nach Abschluss aller anderen Bauarbeiten von der Kläranlage aus bis zur Dichtwandtrasse ca. 1700 m komplett neu gebaut. Die Betonplatten werden durch einen Wegeaufbau mit sandgeschlämmter Schotterdecke auf Schottertragschicht ersetzt. Es wird eine neue Betriebszufahrt zum linken Ufer der Sohlengleite geschaffen. Darüber hinaus wird vom Heideweg aus ein neuer Verbindungsweg zum vorhandenen Weg nördlich der Raklitza und damit zum rechten Ufer der Sohlengleite gebaut.

Der nächste Artikel hält Informationen über die fertig gestellte Wehranlage in Kringelsdorf für Sie bereit. Bleiben Sie weiterhin neugierig.

Ihre Kathrin Kambor vom ArTour-Team in Rietschen.