Der Weiße Schöps ist ein östlicher Zufluss des Schwarzen Schöps im sächsischen Landkreis Görlitz. Am nördlichen Rand des Tagebaus wurde er vor 20 Jahren vollständig kanalisiert. Das war das Ergebnis einer ersten Flussverlegung. Mit der Wiederaufnahme der Förderung im Tagebau Reichwalde ist nun eine Fortsetzung der Flussverlegung geplant, da der Tagebau ab 2015 in das Nordfeld des Tagebaus einschwenken wird. Aus diesem Grund wird eine erneute Verlegung des Weißen Schöps bis Ende 2014 notwendig.

Freitag, 24. Mai 2013

Der naturnahe Umbau des Weißen Schöps zwischen Altliebel und Reichwalde

In unseren Artikeln möchten wir Sie nicht nur über die derzeit statt findenden Baumaßnahmen bei der Umverlegung des Weißen Schöps informieren, sondern auch über bereits fertig gestellte. Heute betrachten wir den Gewässerabschnitt des Weißen Schöps zwischen Altliebel und Reichwalde, dem sogenannten 3. Bauabschnitt. Wir bedanken uns bei Herrn Jürgen Scheuermann von der iKD Ingenieur-Consult GmbH in Dresden für die Überarbeitung des Artikels und die Bereitstellung einiger Fotos.

In den Jahren 1989 bis 1990 wurde zwischen Reichwalde und der Ortschaft Altliebel ein ca. 2,3 km langer Abschnitt des Weißen Schöps hergestellt, der ausschließlich im Geländeeinschnitt verlief und als Doppeltrapezprofil gebaut wurde. Der Weiterbau der geplanten Trasse, somit auch der vorhandene 3. Bauabschnitt, wurde 1991 eingestellt. 

3.Bauabschnitt Ausgangszustand 2011
Mit der Umverlegung des Weißen Schöps bot sich den Planern die Chance den Weißen Schöps im Bereich der Verlegungsstrecke naturnah zu entwickeln und den Naturraum dadurch aufzuwerten.

Im 3. Bauabschnitt erfolgte von Juni 2011 bis April 2012 der naturnahe Umbau in einen mäandrierenden Flusslauf, der Entwicklungskorridor beträgt eine Breite von 25 bis 30 m. Der Umbau des vorhandenen Profils ist nur im Bereich des derzeitigen Mittelwasserbettes möglich und vorgesehen. Ähnlich wie im Neubauabschnitt, von dem wir bereits berichteten, wurde ein zweigeteiltes Profil mit Niedrig- und Mittelwasserrinne hergestellt. Das vorhandene Doppeltrapez-Profil wurde somit aufgeweitet und umgestaltet.

Bauphase 23.08.2011 ausgeführt von der Firma Strabag Foto: Jürgen Scheuermann
Das Niedrigwasserprofil dient wie auch im Neubauabschnitt dazu, an Tagen mit geringen Abflussmengen einen Mindestwasserstand im Gewässer zu gewährleisten und so einer übermäßigen Erwärmung des Gewässers im Sommer bzw. einer Bildung von Grundeis im Winter vorzubeugen. Bei mittlerem Niedrigwasserabfluss beträgt der Wasserstand im Niedrigwasserprofil noch ca. 44 cm, sodass auch bei geringen Abflüssen noch ein ausreichender Wasserstand zur Gewährleistung des Lebensraumes aquatischer[1] Fauna vorhanden ist.
Für die Herstellung dieses Profils innerhalb des vorhandenen Mittelwasserbettes war eine Kombination von teilweiser  Verfüllung und Geländeabtrag zur Schaffung des neuen Profils erforderlich. Das anstehende Sohl- und Böschungsmaterial aus dem Abtrag wurde auch für die Verfüllung eingesetzt.

3.BA Blick Richtung Furt am 4.10.2011 Foto: Jürgen Scheuermann
Stellenweise konnten vorhandene Bäume erhalten und in das neue Gewässer eingebunden werden. Derzeit sammelt sich in der Gewässerrinne Niederschlags- und Schichtenwasser, ab Mitte/Ende 2014, nach Fertigstellung der anderen Bauabschnitte, wird hier der Weiße Schöps fließen. Dieser Teilabschnitt mündet südlich von Altliebel in die Neubaustrecke.

Am Nordrand des vorhandenen Mittelwasserprofils verbleibt ein ca. 5 m breiter Unterhaltungsstreifen, wovon ein 3 m breiter Streifen bereits vorhandene sandgeschlämmte Schotterdecke ist.


 Entwicklung der gewässertypischen Vegetation im 3. BA  Foto: Jürgen Scheuermann
Im Bereich des vorhandenen 3. BA befanden sich vier Bauwerke. Der Düker südlich von Reichwalde als Verbindung zwischen Schwarzem Schöps und Altlauf Schwarzer Schöps wird noch 2013 erneuert.
Gleichzeitig wird das Verteilerwehr Reichwalde vollständig zurückgebaut. Da für den zukünftigen Tagebaubetrieb eine Einleitung von Grubenwässern in den Weißen Schöps nicht mehr vorgesehen ist, erfüllt das Verteilerwehr keine Funktion mehr. Die Straßenbrücke zwischen Reichwalde und Kreba-Neudorf  bleibt erhalten. Hier wurden jedoch Betonbefestigungen im Gewässer entfernt. Ein weiterer Düker wurde im 3. BA zurückgebaut. 
Durch den Bau einer Furt konnte eine Wegebeziehung geschaffen werden, die auch mit schwerer Technik nutzbar ist.

Nach Ende der Baumaßnahmen wurde der 3. Bauabschnitt mit standorttypischen Bäumen, z.B. Erlen, Ebereschen und Weiden bepflanzt. Auch wurden Gräser angesät. Seitdem entwickelt sich eine gewässertypische Vegetation und der 3. Bauabschnitt ist auf den Umschluss des Weißen Schöps gut vorbereitet.

In unserem nächsten Artikel verbleiben wir im 3. Bauabschnitt und informieren Sie über den Bau der Furt über dem Schöps. Bleiben Sie weiterhin neugierig.

Ihre Kathrin Kambor vom ArTour-Team in Rietschen



[1]bezeichnet man Organismen, die ihren Lebensmittelpunkt im Wasser haben, beispielsweise Fische und Amphibien, aber auch Pflanzen

Donnerstag, 16. Mai 2013

Die Schöpsbrücken

In dieser Woche möchten wir Sie über den Neubau von Brücken und Gewässerquerungen bei der Umverlegung des Weißen Schöps informieren. Insgesamt werden in dem Bauvorhaben sieben Straßenbrücken, zwei Fuß- und Radwegebrücken und zwei Furten errichtet. Derzeit befinden sich im sogenannten Baulos 7 fünf Brücken in Realisierung.
Ein großer Dank gilt der Bauleiterin Frau Inge Schäfer von Vattenfall Europe Mining AG Cottbus für die Bereitstellung des Artikels.

Brücken verbinden, in unserem Fall, was der Lauf des Weißen bzw. Schwarzen Schöpses trennt.
Besonders für den Bereich der Neubaustrecke Weißer Schöps trifft das zu.
Aus diesem Grund werden über den neu verlegten Weißen Schöps 2 Brücken errichtet. Weiterhin sind 2 Ersatzbrücken in Hammerstadt über den Altlauf erforderlich, um ein 100 jähriges Hochwasser (HQ 100) mit einem Freibord[1] vom 50 cm schadlos passieren zu lassen. Ein weiterer Ersatzneubau war über den Schwarzen Schöps für die S 131 bei Kringelsdorf erforderlich. Da die neue Mündungsstelle des Weißen Schöpses zukünftig vor dieser Brücke liegt, war der vorhandene Brückenquerschnitt nicht mehr ausreichend.

Diese 5 Brücken wurden mit dem Los 7 separat vergeben und von der Firma STRABAG Direktion Berlin-Brandenburg, Bauleitung Herr Paulke und Herr Schippan realisiert.

Begonnen wurde mit den Arbeiten am 20.03.2012,  nur geringfügig zeitlich versetzt, an allen 5 Brücken. Vier Brücken sollten noch in 2012 fertig gestellt werden. Nur für die größte Brücke in Altliebel war die Fertigstellung für April 2013 geplant. Durch den frühen und langen Winter haben sich die Fertigstellungstermine z. T. in 2013 verschoben. Nur für die Brücke, einmal in Hammerstadt über die K 8413 und in Kringelsdorf über die S131 konnte es in 2012 schon eine Verkehrsfreigabe geben.

Die kleinste Brücke in Hammerstadt über die K 8413 hat eine lichte Weite von 9,50 m. Die größte Brücke in Altliebel hat eine lichte Weite von  53,15 m, die jedoch nicht dem Flusslauf, sondern dem tiefen Geländeeinschnitt geschuldet ist. Alle Brücken werden in Stahlbeton ausgeführt.

Hier noch einige technische Daten zu den einzelnen Brücken:

1. Die Ersatzneubau Brücke K 8413 in Hammerstadt   
 
Bauphase der Brücke K 8413 in Hammerstadt
Stützweit                                10,50 m 
Lichte Weite                             9,50 m
Kappenbreite                           1,50 m
Fahrbahnbreite                         5,50 m
Straßenausbau über                58,00 m
Einseitiger Gehweg aus Betonpflaster.
Brücke K 8413 in Hammerstadt am 14.05.2013 Foto: Kathrin Kambor

2. Die Ersatzneubau Brücke „Am Schöps“ Hammerstadt   

Brücke "Am Schöps" in Hammerstadt aus der Vogelperspektive im Oktober 2012
Stützweite                               18,45 m
Lichte Weite                            17,25 m
Kappenbreite                            3,50 m
Fahrbahnbreite                          6,50 m
Straßenausbau über              206,00 m
Südlich mit Radweg Breite         2,25 m

Brücke "Am Schöps" am 13.Mai 2013 Foto: Kathrin Kambor








 
3. Die Wirtschaftswegebrücke in Neuliebel  

Luftbild Wirtschaftswegebrücke in Neuliebel im Oktober 2012
Stützweite                                36,25 m
Lichte Weite                            35,25 m
Fahrbahnbreite                          3,50 m
Straßenausbau nur im Brückenbereich

Wirtschaftswegebrücke in Neuliebel am 13.Mai 2013 Foto: Kathrin Kambor











4. Die Brücke S 131 in Altliebel    

Grafik: Brücke in Altliebel - mit einer lichten Weite von 53 m wird sie die Größte der sieben neuen Brückenbauwerke sein
 
Bau der Brücke S 131 in Altliebel im Oktober 2012
Stützweite                                54,40 m                                                   
Lichte Weite                             53,15 m
Fahrbahnbreite                           7,00 m
Straßenausbau                       150,00 m

Bauphase der Brücke in Altliebel, ausgeführt durch die Firma Strabag Berlin-Brandenburg








5. Die Brücke S 131 in Kringelsdorf 

Brücke S 131 in Kringelsdorf
Stützweite                                22,98 m
Lichte Weite                             20,70 m
Fahrbahnbreite                           8,00 m
Straßenausbau                        206,00 m

Die Fertigstellung der 5 Brücken erfolgt Ende Mai 2013. 

In der nächsten Woche informieren wir Sie über einen bereits fertig gestellten Abschnitt der Umverlegung des Weißen Schöps, den sogenannten 3. Bauabschnitt. Bleiben Sie weiterhin neugierig.

Ihre Kathrin Kambor vom ArTour-Team in Rietschen




[1] Der Freibord bezeichnet in der Wasserwirtschaft den Abstand zwischen einem Wasserspiegel und einer höher liegenden Kante eines Bauwerkes, meistens die Oberkante eines Dammes oder Ufers.

Donnerstag, 9. Mai 2013

Fotowettbewerb 2013 "Baustellenimpressionen"

In dieser Woche möchten wir Sie an unseren Fotowettbewerb unter dem Motto "BaustelIlenimpressionen" erinnern. Interessierte Hobbyfotografen aus der Gemeinde Rietschen haben noch die Möglichkeit bis zum 1. Juni 2013 daran  teilzunehmen. Es gibt tolle Preise zu gewinnen.
Neubaustrecke zwischen Neuliebel und Altliebel 2013 Foto: Kathrin Kambor
Im Jahr 2013 stehen in Rietschen und Umgebung viele Veränderungen an. Die Umverlegung des Weißen Schöps und die dazugehörigen Baustellen gehören seit 2012 mit zum Rietschener Alltag. Im Zuge eines Fotowettbewerbs sind wir dieses Jahr auf der Suche nach Ihren Impressionen rund um die Schöpsbaustelle. Interessant sind dabei Aufnahmen, die den Urzustand dokumentieren, den Bau begleiten und die ersten fertig gestellten Abschnitte für die Zukunft festhalten. Der Wettbewerb ist ein Projekt für Jung und Alt, Naturliebhaber und Techniker, Spaziergänger, Pilzsammler u. v. a.  

Schauen Sie Ihre Bildarchive durch oder machen Sie sich auf den Weg, Ihre Eindrücke zu dokumentieren. Wir freuen uns über Ihre zahlreichen Einsendungen. 

Pechteich 2012 Foto: Matthias Kambor
Der Einsendeschluss für Ihre Bilder ist der 1. Juni 2013. Jeder kann bis zu 3 betitelte Bilder einreichen. Die eingegangen Bilder werden von einer fachübergreifenden Jury gesichtet. Die drei schönsten und aussagekräftigsten Bilder werden mit tollen Preisen prämiert.

1. Preis:          Canon EOS 600d
2. Preis:          Gutschein Sport Vetter im Wert von 100 Euro
3. Preis:          Gutschein für den Fischladen der Fischzucht Rietschen im Wert von 30,00 Euro

Am Ende des Sommers 2013 eröffnet in der Theaterscheune auf dem Erlichthof eine neue Ausstellung, bei der die preisgekrönten Bilder und eine Auswahl der eingereichten Fotos präsentiert werden sollen. Zur Eröffnung des neuen verlegten Weißen Schöps ist eine bebilderte Buchauflage u. a. mit Ihren Aufnahmen geplant. In diesem Zusammenhang sind wir auch auf der Suche nach historischen Bildern, welche die Umgebung um den Weißen und Schwarzen Schöps darstellen.

3.Bauabschnitt zwischen Altliebel und Reichwalde im März 2011

Die Fotos können entweder per E-Mail oder auf CD an die angegebene Adresse geschickt werden. Bitte verwenden Sie als Betreff: Fotowettbewerb. 
Die Schirmherrschaft für den Fotowettbewerb übernimmt Vattenfall in Kooperation mit der ArTour GmbH in Rietschen.
 
Alle Teilnehmer/innen erklären sich mit dem Einreichen der Fotos bereit, dass diese von den Schirmherren des Wettbewerbs unentgeltlich und zeitlich unbefristet veröffentlicht werden dürfen. 

Schicken Sie Ihre Fotos einfach an: 
ArTour GmbH
Kathrin Kambor
Betreff: Fotowettbewerb
Muskauer Straße 7
02956 Rietschen

Oder per E-Mail:

Wir wünschen Ihnen viel Glück und sagen Foto frei!
Ihr ArTour-Team in Rietschen